Alle zwei Jahre, wenn der Frühling ins Land zieht, wird auch vermehrt über die ÖH und deren unterschiedliche Gruppierungen (aka Fraktionen) gesprochen, gestritten und diskutiert. Es werden Plakate aufgestellt, neue Homepage-Designs entwickelt und Grundsatz- bzw. Programmpapiere unter die Studierenden gebracht. Auch die Unabhängige Fachschaftsliste BOKU – FL BOKU stellt sich 2015 zur ÖH Wahl – und das bereits zum dritten Mal als die wahlwerbende Gruppe, die den Vorsitz der ÖH BOKU inne hat.

Doch wovon ist „die Fachschaftsliste“ unabhängig – oder wovon sind andere Fraktionen abhängig?

Einfach erklärt, ergibt sich die Unabhängigkeit aus der Geschichte der Fachschaftslisten in ganz Österreich. Die ÖH ist eine hoch-politische Organisation. Und überall wo Politik in Österreich gemacht wird, sind auch Parteien im Spiel. So war auch die ÖH über Jahrzehnte von Vorfeldorganisationen der Parlamentsparteien dominiert. Jede Parlamentspartei hatte und hat ihre eigene ÖH Fraktion. Doch besonders in den „untersten“ Ebenen der ÖH regte sich gegen diese Vereinnahmung schon vor über 30 Jahren Widerstand. In den „Fachschaften“, besonders an technischen Universitäten, arbeiteten Studierende ohne Parteihintergrund oder Motivation in diesen etwas „werden“ zu wollen. Und aus der Notwendigkeit, sich zu wahlwerbenden Gruppen zusammenzuschließen, um auch auf „höheren“ Ebenen aktiv werden zu können, gründete man die Fachschaftsliste. Höchster Grundsatz damals wie heute: die Unabhängigkeit von Parteien. Man wollte und will nicht vom Geldbeutel der Parteisekretariate abhängig sein – besonders wenn es darum geht die Studierenden zu vertreten.

Doch was bringt dieser Grundsatz noch mit sich? Das kann doch nicht alles sein, was sich die FL BOKU an die Brust heften will?

Die Menschen, die für die FL BOKU aktiv waren und sind, wollen eine offene ÖH. Wir wollen eine Organisation ermöglichen, deren Türen offen stehen und in der alle Menschen mitmachen können. Alle Positionen werden so breit und offensiv wie möglich ausgeschrieben und alle Studierenden, die sich melden, finden eigentlich immer etwas um aktiv zu werden. Wir prüfen Studierende nicht auf Herz und Nieren, ob deren politische Gesinnung „richtig“ oder „falsch“ ist. Wer sich in einem Rahmen bewegt, der rassistisches, sexistisches und homophobes Handeln ausschließt, kann in der ÖH BOKU aktiv werden.

Und dann muss man den Befehlen aus dem Vorsitzbüro hörig sein? Wie steht es mit der Unabhängigkeit zu „den Unabhängigen“?

Wer in den letzten Jahren in der ÖH BOKU aktiv war, kann diese Frage für sich selbst beantworten. Die FL BOKU – und besonders die Menschen in Vorsitzpositionen – hat immer ihr Bestmöglichstes dafür getan, die ÖH BOKU zu einer Organisation zu machen, die nicht von „oben herab“ funktioniert. Vertrauen, Verantwortung und Handlungsspielraum sind wichtige Motivationsfaktoren für Menschen die aktiv sind. Wer nur nach Befehlen und Dienstanweisungen arbeitet, verliert Spaß an der ÖH Arbeit. Und das wollten und wollen wir verhindern – denn der Spaß und die Freude sind die schönsten Erträge unserer Arbeit in der ÖH BOKU!

Und dann kommen sie alle zwei Jahre daher und vorher hört man nix von ihnen? Was darf man von dieser FL BOKU erwarten?

Es stimmt. Wir sind keine gut organisierte Gruppe die auch zwischen den Wahlen auftritt. Wollen wir aber auch nicht sein. Schon immer sehen wir die FL BOKU als notwendiges Konstrukt um zur ÖH Wahl zu kandidieren. Mehr Energie wollen wir aber in die ÖH BOKU stecken. Denn für diese Organisation kandidieren wir und dort wollen wir arbeiten. Wir sehen keinen Mehrwert darin die FL BOKU zu beackern, wenn es Studienpläne zu gestalten gibt oder der ewige Kampf gegen Studiengebühren noch immer nicht gewonnen ist!

Wir denken unabhängig – frei von Parteischeuklappen!

Wir handeln unabhängig – ohne Dienstanweisungen als offene Gruppe!

Wir wählen unabhängig – für eine offene ÖH BOKU!

19.– 21. Mai 2015: Unabhängige Fachschaftsliste BOKU – FL BOKU

www.flboku.org
– Unabhängige Fachschaftsliste BOKU – FL BOKU –